Sommerkonzert des Collegium Musicum Leer e.V.

Sonntag, 19. Juni 2022 - 17:00

Programm:

Gustav Mahler
Adagietto (aus der 5. Sinfonie)

Johann Christian Bach
Ouverture I (op. 3)
Allegro con spirito
Andante
Presto

Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert C-Dur für Flöte und Harfe
Allegro
Andantino
Rondo Allegro

Sich von der kompositorischen Dominanz des Vaters zu lösen, war für alle Bach-Söhne eine besondere Aufgabe. Johann Christian, der Jüngste, hat die Entwicklung der Vorklassik ausgesprochen vielfältig und erfolgreich vorangetrieben. Seine frühen Kompositionen, noch nicht unter dem Begriff „Symphonie“, weisen schon Grundzüge auf, die von Zeitgenossen und Nachfolgern schließlich voll entwickelt wurden. Mit seinen Kompositionen war J. Chr. Bach während seiner Wirkungszeit in England über die Grenzen des Landes hinaus berühmt; er heißt daher auch „Londoner“ Bach. Mahlers 5. Symphonie zeigt zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Idee der Symphonie auf einem Höhepunkt. Das Orchester umfasst eine enorme Vielfalt an Blasinstrumenten, der Streicherapparat ist aus Gründen der Klangbalance groß besetzt. Umso erstaunlicher ist, dass Mahler in dem Adagietto einzig die Streicher und die Harfe zu Wort kommen lässt. Es gibt Hinweise, dass Mahler in diesem Satz seiner Liebe zu seiner Frau Alma Ausdruck gegeben hat. Ein Widmungsgedicht lautet: „Wie ich Dich liebe, Du meine Sonne, ich kann mit Worten Dir’s nicht sagen. Nur meine Sehnsucht kann ich Dir klagen und meine Liebe.“

Diesem emotionalen Hintergrund geschuldet ist wohl die ungemeine Komplexität speziell im harmonischen Bereich. Sie ist mit einer Harfe nur möglich, weil das Instrument im 19. Jahrhundert eine enorme Entwicklung genommen hatte. Der besondere Reiz: Ohne eine Dämpfungsmechanik wie beim Klavier gibt sie dem Klang des Orchesters immer ein großartiges Raumgefühl. Zu Mozarts Zeit gab es nur frühe Formen der Harfe, mit wenigen Pedalen, also vergleichsweise geringer harmonischer Variabilität. Auch wurde sie zunächst nur selten im Zusammenspiel mit einem Orchester genutzt. Sie galt als eine Art Klavier, wurde in dieser Funktion auch beim Doppelkonzert Für Flöte und Harfe eingebaut. Typische Harfeneff ekte wie Glissando oder volle Akkorde fehlen. Allerdings ist es dem Genie Mozarts zu verdanken, dass er bei derart eingeschränkten Voraussetzungen ein so wunderbares Werk geschaff en hat. Für die solistischen Aufgaben konnten Caroline Nobst, Harfe, und Pau Coso Caballero, Querfl öte, gewonnen werden. Caroline Nobst, geboren in Aachen, hat vielfältige Erfahrungen gesammelt in unterschiedlichsten Genres, ist u. a. Stipendiatin der Werner Richard - Dr. Carl Dörken - Stiftung und hat bereits diverse Meisterkurse besucht. Pau Coso Caballero, geboren in der Nähe von València, ist mehrfacher Preisträger, Mitglied der Jugendorchester Valèncias und Spaniens und Mitbegründer des Pruna-Ensembles.

 

Ort: 
Große Reformierte Kirche, Leer
Veranstaltet von: 
Collegium Musicum Leer e.V.